Compliant Architecture.
“Compliant Architecture” is a project that combines three strands: historical research into the emergence of building regulations; design research illustrating the limits they pose for practitioners; and teaching-led research exploring the architectural potential of these limits. In this paper, Liam Ross offers a digest of this project, conducted at the University of Edinburgh since 2009. Ross inverts the ubiquitous critique of regulation among architects, suggesting that the disciplinary challenge posed by regulation is not the limits it sets, but the freedoms it offers. Ross advocates an architectural practice that works with and through regulatory limits to dramatize, rather than negate, the inherent risk of building, since it is only through exposure to risk that we develop subjectivity. The author makes this argument through a detailed study of a specific regulation, British Standard 8213-1: 2004. Windows, doors and rooflights, accompanied by diagrammatic studies and speculative window designs. Several student projects supervised by Ross explore the design potential of additional regulations.
Compliant Architecture oder die fügsame Architektur.
“Compliant Architecture” ist ein Studienprojekt, das drei Forschungsfelder in ihrem Zusammenhang untersucht: (1.) die Entwicklung der Bauvorschriften und Bauordnungen von ihren Anfängen bis heute; (2.) die Grenzen, die diese seit jeher für Architekten aufzeigen, aber auch (3.) das Potenzial, das sie dem Entwerfer bieten. Im folgenden Artikel gibt Liam Ross einen Überblick über den Verlauf und die Ergebnisse dieses Projekts, das er seit 2009 an der Universität Edinburgh leitet. Ross kehrt die übliche Kritik von Architekten an Bauvorschriften um, indem er die These aufstellt, dass die fachliche Herausforderung dieser Regeln nicht in den Grenzen besteht, die sie dem Entwerfer setzen, sondern in den Freiheiten, die sie ihm bieten. Ross plädiert für eine architektonische Praxis, die mit den Restriktionen arbeitet, um das jeder Bautätigkeit innewohnende Risiko zu „inszenieren“, statt es zu leugnen. Schließlich ist Subjektivität nur möglich, wenn man auch Risiken eingeht. Der Autor begründet dies anhand seiner detaillierten Untersuchung der britischen Norm 8213-1: 2004 zu Fenstern, Türen und Dachfenstern, einschließlich Diagrammstudien und spekulativen Fensterentwürfen. Darüber hinaus loten mehrere studentische Arbeiten, die von Ross betreut wurden, das von weiteren Normen gebotene gestalterische Potenzial aus.