Bei uns in der Stadt

Architekturvermittlung erfolgt vor allem durch populäre Bildmedien. Eine besondere Prägung erfährt seit Mitte des 19. Jahrhunderts jedes deutschsprachige Schulkind durch Darstellungen von Architektur und Stadt in seiner Fibel. Diese zeigen fast ausnahmslos fiktive, typisierte Situationen. Anhand eines historischen Längsschnitts zeigt Ulrich Pantle auf, wie durch dieses Massenmedium eine anhaltende Konditionierung architektonischer und städtebaulicher Leitbilder im kollektiven Bewusstsein stattfindet. Die Fiktionalität, mit dem ein Idealtyp vom freistehenden, stadtnahen Häuschen bis heute forciert wird, kann sowohl negativ aufgrund seiner stadträumlicher Unmöglichkeit aber auch positiv, augrund seiner utopischen Potenzials gewertet werden.

At Home in the City.

In general, ideas about architecture are conveyed through the popular visual media. Since the mid-nineteenth century, German-speaking schoolchildren have been strongly conditioned by the depictions of architecture and cities contained in their grade school primers. Virtually without exception, these illustrate fictive, stereotyped situations. Ulrich Pantle’s historical survey examines the sustained shaping of our collective awareness of architectural and urban planning principles by one type of mass medium. The primers’ fictions, nurturing the ideal of a free-standing suburban house to this day, can be interpreted in terms of their urban impossibility, but also in terms of their utopian potential.